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Eine Investition in den Standort
Bikar-Metalle biegt mit seiner Erweiterung am Stammsitz auf die Zielgerade ein
„Das hat bewirkt, dass wir alle Arbeitsplätze erhalten haben und mit derselben Anzahl an Mitarbeitern jetzt in drei Schichten arbeiten können.“
Raumland. (vö) Eine zukunftsweisende Investition der familiengeführten Bikar-Gruppe biegt im Jahr 2020 auf die Zielgerade ein: Das Unternehmen investiert insgesamt 40 Mill. Euro, um seine Kapazitäten am Stammsitz im Industriegebiet Raumland/Berghausen zu erweitern. „Wenn wir jetzt nicht investieren, bleiben wir langfristig nicht wettbewerbsfähig“, so wird Bikar-Marketingleiter Jan Saßmannshausen im Wirtschaftsreport der Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen zitiert.
Das Unternehmen hat den Wittgensteiner Standort in den vergangenen kontinuierlich weiterentwickelt – und aufgewertet. Damit ist aber das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Der rote Faden ist klar zu erkennen, die Entwicklung spricht für sich – nicht zuletzt beim Thema Ausbildung, wo in den vergangenen Jahren stets die eigenen Rekordmarken „gerissen“ wurden. Zusätzliche Hallen, ein modernes Hochregallager mit Zuschnittzentrum für Stangen und Profile sowie eine zentrale und überdachte Verladelogistik ersetzen seit Herbst 2018 die bis dato umständliche Lagerung und optimieren die Abläufe bei dem Edelmetall-Spezialisten. Jan Saßmannshausen: „Die Vergrößerung unserer Lagerkapazitäten erlaubt es uns nun, größere Mengen zu folglich besseren Konditionen einzukaufen.“
Und weiter: „So können wir flexibler agieren und unseren Kunden schnellere Lieferzeiten und günstigere Preise anbieten.“ Im nächsten Schritt hat Bikar-Metalle die Arbeitsabläufe an vielen Stellen automatisiert und gleichzeitig weitere Sägen und Fräsen angeschafft – um noch effizienter agieren zu können. „Das hat bewirkt, dass wir alle Arbeitsplätze erhalten haben und mit derselben Anzahl an Mitarbeitern jetzt in drei Schichten arbeiten können. Die effizientere Produktion führt zu höheren Ausstoßmengen und trägt damit zur Sicherung der Arbeitsplätze bei“, betont der Marketing-Chef. Für den Lückenschluss zwischen den Werken II und III hat Bikar vorwiegend vorhandene eigene Flächen genutzt, für die Zufahrt und weitere Parkplätze hinter Werk III hat das Unternehmen angrenzende Grundstücke hinzugekauft.
Die beeindruckende Vergrößerung der Belegschaft (siehe Extrakasten) machte zudem den Neubau eines Bürogebäudes erforderlich. „Zurzeit verteilen sich die Büros auf sechs Standorte. Die Situation ist aufgrund des rasanten Wachstums teilweise recht beengt“, erklärt Jan Saßmannshausen. Ursprünglich seien für das Projekt nur zwei Etagen vorgesehen gewesen, doch bereits während der Planungsphase sei das Vorhaben auf fünf Stockwerke erweitert worden. Der Neubau, der von der Landesstraße 553 aus gesehen hinter den Produktionshallen liegt, bietet Raum für 130 moderne Büroarbeitsplätze, die nach ergonomischen Gesichtspunkten komplett neu ausgestattet und durch mehrere Kommunikationsinseln ergänzt werden. Ein durchdachtes Lichtkonzept und ein angenehmes Ambiente runden die Investition ab. Jede Etage bekommt zudem eine großzügige Küche für die Mitarbeiter. Im obersten Stockwerk entsteht ein Kundenzentrum mit Konferenzräumen, die neben zeitgemäßer Präsentationstechnik sowohl den Überblick auf das gesamte Werk, als auch eine herrliche Aussicht in die Natur bieten werden.
Erklärte Zielsetzung ist die Fertigstellung im Laufe des gerade angebrochenen Jahres. Jan Saßmannshausen: „Mit dem Neubau möchten wir zum einen die interne Kommunikation und die Gesamtsituation verbessern. Der Geschäftsleitung ist es aber zudem ein Anliegen, attraktive Arbeitsplätze zu bieten und neue Fachkräfte anzuziehen.“
Parallel dazu forciert Bikar intensiv das Thema Digitalisierung. Die IT-Abteilung hat sich von vier auf 20 Mitarbeiter vergrößert (die Siegener Zeitung berichtete). Zudem ist ein ausgelagertes Programmierbüro in Siegen entstanden. Mit Dr. Jan Wolf akquirierte die Führung einen qualifizierten Experten, der über gute Kontakte zur Universität Siegen und zum Kompetenzzentrum Mittelstand verfügt. Die internen IT-Spezialisten haben im Rahmen gemeinsamer Projekte ein auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmtes Warenwirtschaftssystem entwickelt.
Jan Saßmannshausen lässt keinen Zweifel an der Einordnung der 40-Mill.-Euro-Investition am Standort Wittgenstein – und der Intention der Inhaber-Familie: „Viele Menschen aus dem unmittelbaren Umfeld haben hier einen sicheren Arbeitsplatz. Darum setzen wir auf weiteres Wachstum, damit wir gut aufgestellt in die Zukunft blicken können.“
Bikar-Gruppe beschäftigt mittlerweile 600 Mitarbeiter
Die familiengeführte Bikar-Gruppe beschäftigt inzwischen mehr als 600 Mitarbeiter an den beiden Standorten im Industriegebiet in Raumland und Berghausen und im Werk Korbußen in Thüringen. Das Unternehmen, das zu den wichtigsten Arbeitgebern in der Region gehört, ist der weltweit führende Anbieter für Platten, Bleche, Zuschnitte sowie Stangen, Rohre und Profile aus Aluminium, Kupfer, Messing und anderen Werkstoffen.
Von Martin Völkel
Quellennachweis
Das Textmaterial wurde uns freundlicherweise von der Siegener Zeitung (SZ) zur Verfügung gestellt.
SZ-Foto: Martin Völkel
Siegener Zeitung (SZ)
SZ-Ausgabe vom 6. Januar 2020
Internet www.siegener-zeitung.de -